Vegan und lecker

Dass das geht haben Shari und Melissa mehrfach unter Beweis gestellt. Die vegane Woche haben sie nun geschafft. Schlimm fanden sie es eigentlich nicht, eher ungewohnt. "Man muss es besser planen und sich mehr Gedanken machen." Schwieriger waren da die Tages-Challenges wie der Tag ohne Social Media oder der Fasten-Tag.

Unter den Fotos folgt noch ein interessanter Beitrag von Melissa zum Thema!

Wir leben auf großem Fuß – aber für wie lange können wir diesen Lebensstil noch verfolgen?

Wir leben im Luxus. Das ist absolut nicht zynisch gemeint, in Deutschland genießen wir vieles, das anders wo ganz und gar nicht selbstverständlich ist. Wenn vom Durchschnittsbürger ausgegangen werden darf (Altersarmut und das sozial benachteiligte Milieu mal abgesehen), geht es uns sehr gut. Vielleicht schon zu gut?

„Reicher Mann und armer Mann
standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
»Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich«.“

Berthold Brecht

Überspringen wir die Beschönigungen und kommen wir auf den Punkt: Wir leben auf Kosten der Entwicklungsländer. Uns geht es gut, weil es denen schlecht geht. Wie kann ich mein H&M T-Shirt für 8€ kaufen? Wie mein Hühnchen für unter 3€? Weil Dritte für die Differenz aufkommen müssen. Für mein Smartphone und meine Markenturnschuhe nehme ich aber gerne etwas mehr Geld in die Hand. Wieso sind das meine Prioritäten? Warum werden Statussymbole für wichtiger empfunden als das Wohl unseres Planeten? Und wie lange kann das noch so weitergehen? Ich habe mir kritische Filme und Dokumentationen angesehen. Wie in „Sweatshop“ den Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie auf den Grund gegangen wird, wie uns in „Earthlings“ unsere Respektlosigkeit und Grausamkeit gegenüber Tieren vor Augen geführt wird… Und das Tragische daran ist: Unser eigener Beitrag dazu wirkt insignifikant im Anbetracht der Größenordnung von der wir hier sprechen. Jedoch denken sich womöglich hunderttausende: „Was mache ich denn für einen Unterschied?“ und machen nie den ersten Schritt.

Ich habe folgenden Test zur Berechnung des eigenen ökologischen Fußabdrucks im Netz gefunden und so gleich abgelegt (Siehe zweite Quelle) und ich würde jedem ans Herz legen, sich diesem Test offen und ehrlich zu stellen. Mich persönlich hat es sehr zum Nachdenken verleitet. Nicht zuletzt, da ich bei einigen Fragen wirklich überlegen musste und mir somit ins Bewusstsein gerufen wurde, wie viel ich zur aktuellen Problematik beitrage. Zum Beispiel, dass ich jeden Tag mehrmals tierische Produkte verzehre – Butter benutzen wir nämlich viel und gerne. Insgesamt ist mein Ergebnis zwar unter dem deutschen Durchschnitt, jedoch befindet sich Deutschland in der Top 10 der Länder mit dem größten ökologischen Fußabdruck, von daher ist da noch viel Raum zur Verbesserung. Ein Weg zur Minimierung des ökologischen Fußabdruckes ist die vegane Ernährung und ein nachhaltiger Lebensstil, welche ich diese Woche verfolgt habe und nun näher thematisieren werde.

„Die Erde bietet genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht genug für jedermanns Gier.“

Mahatma Gandhi

Ich bin schon lange vor der Mission Impossible auf das Thema Veganismus gestoßen, da eine sehr gute Freundin von mir, Nadine, sich seit über 3 Jahren aus ethischen Gründen vegan ernährt. Da wir bei unseren regelmäßigen Übernachtungen immer dafür gesorgt haben, das es genug Veganes zu essen gibt, wirkte dieser Lebensstil zunächst eher umständlich – schließlich bin ich es eigentlich nicht gewohnt bei jedem Produkt die Inhaltsstoffe mehrfach zu überprüfen und studieren. Doch mit der Zeit wurde das aufmerksame Lesen des Verpackungsinhaltes immer natürlicher für mich und da meine Familie ihr auch nicht immer dieselben Snacks und Speisen auftischen wollte, haben wir da immer Freude am Experimentieren gefunden. Nadine hat uns auch mit veganem Chili und Nacho „Käse“ überrascht. Das interessante dabei war für mich, dass beispielsweise der Nacho Dip geschmacklich sehr nah am bekannten Nacho Käse war und dabei viel gesünder ist. Die vegane Ernährung ist kein Verzicht. Höchstens auf Cholesterin, aber das ist ja wohl einer der unserer Gesundheit gut tut. Daher bin ich der Meinung, dass sich jeder mal damit auseinander setzten sollte, da der vegane Lebensstil allen Lebewesen dieses Planeten und unserer Umwelt nur Vorzüge zu bieten hat. Selbst unterwegs gibt es immer etwas Leckeres, das ohne tierische Produkte auskommt.

 An Nadines Geburtstag lud sie uns zu Peter Pane ein, einem Burgerlokal mit einer großen Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen. Ich hatte mich spontan für einen veganen Burger mit Süßkartoffel-Bratling entschieden – und er hat mich umgehauen. Meine große Schwester hatte einen vegetarischen Burger geordert und war auch positiv überrascht, dass ein Burger sehr gut ohne einer vor Fett nur so triefenden Rinderhack-Bulette auskommt, Gemüse stellt da einen wunderbaren Ersatz dar. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Viele mögen sich wegen der ethischen Gründe für die vegetarische oder vegane Ernährung entscheiden, da die Massentierhaltung alles andere als ethisch vertretbar ist und selbst der größte Fleischfreund beim Ansehen von „Earthlings“ Gewissensbisse bekommen könnte. Jedoch ist es nicht nur das Leid der Tiere, das viele davon überzeugt auf tierische Produkte zu verzichten. Man muss kein immenser Tierfreund sein, um die Relevanz des Veganismus wahr- und ernst zu nehmen. Es reicht, wenn einem die Zukunft unseres Planeten am Herzen liegt. Denn die landwirtschaftliche Tierhaltung stößt mehr Treibhausgase aus als der gesamte Straßenverkehr und trägt somit einen großen Teil zur vom Menschen beschleunigten Erderwärmung bei – Nicht zu letzt durch die Rinderzucht, die ebenso durch den Ausstoß von Methan ihren Beitrag dazu leistet. Der vermehrte Ausstoß der Emissionen wiederum bewirkt das Schmelzen der Polkappen, die dann für den Anstieg des Meeresspiegels verantwortlich sind und somit die Überschwemmung von tief gelegenen Inseln und Städten verursacht. Der Anstieg der Durchschnittsmeerestemperatur um auch nur ein Grad kann ganze Ökosysteme durcheinander bringen und die von Eis umschlossenen Methaneinlagerungen (die teilweise in den Tiefen des Meeres vorliegen) zum Tauen bringen. Dadurch würde das überaus schädliche Treibhausgas Methan freigesetzt werden. Offensichtlich wird eine Reihe von Kettenreaktionen in Gang gesetzt, die irreversible Folgen mit sich bringen und sobald der Schneeball einmal ins Rollen versetzt wurde, ist er nur noch schwer aufzuhalten.

Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass jeder von nun an jeglichen tierischen Produkten absagen sollte. Ich würde mir nur wünschen, dass der Umgang mit Fleisch wieder etwas mehr wie früher würde. Was heute das Mittagessen in Form von Burgern und anderweitiger Fleischkost ist, war früher der Sonntagsbraten. Fleisch war ein Luxusgut, das man nicht täglich verzehren konnte. Doch heute ist Fleisch teilweise so günstig zu erwerben, dass es einem förmlich hinterher geworfen wird – nur achten leider viel zu wenige Menschen darauf, wo das Fleisch eigentlich herkommt. Daher wünschte ich mir die Zeiten zurück, in denen Fleisch noch Luxus war, als der Bedarf noch nicht so hoch war, dass die unethische Massentierhaltung daraus resultierte. In Zeiten von McDonalds Burgern für 1€ sollte dieses Ziel jedoch schwer zu erreichen sein.

So stellt sich nach all dem die Frage: Welchen Nachteil hat die vegane Ernährung? Nun, man muss den Genuss von Rippchen widerstehen, aber dies ist ein Opfer, das wir zum Wohle unseres Planeten  machen sollten.


Quellen:

https://www.petazwei.de/m/6-gruende-vegan-zu-leben (Zuletzt besucht am 20.06.17)

https://www.fussabdruck.de/fussabdrucktest/#/start/index/ (Zuletzt besucht am 21.06.17)

https://www.youtube.com/watch?v=ZPj4aPU-kuw&oref=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DZPj4aPU-kuw&has_verified=1 (Zuletzt besucht am 21.06.17)

http://www.zitate-online.de/sprueche/kuenstler-literaten/18900/reicher-mann-und-armer-mannstanden-da-und.html (Zuletzt besucht am 22.06.17)

http://www.vernetzte-er.de/dev/index.php?option=com_content&view=article&id=12&Itemid=61 (Zuletzt besucht am 22.06.17)

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